Es klingt sehr spielerisch, wenn man der Entstehung der Arbeiten von Ingrid Hornef aus der Serie „alea iacta est“ nachgehen möchte. Durch das Verwenden normaler Spielwürfel, die man von diversen Gesellschaftsspielen kennt, entstehen die Arbeiten. Jedoch ist das nur ein Teil des Arbeits- und Entstehungsprozesses, der spielerische, der zufällige Teil. Ganz akribisch und präzise sind Hornefs Arbeiten konzipiert und ausgeführt. Die Bildtafeln sind in einzelne, gleichgroße Felder unterteilt. Die Farbe, des Hintergrundes, die Farbe der Linien und der Kuben muss festgelegt werden. Alles streng und wohl durchdacht. Selbst das Außenmaß der Arbeiten folgt einer mathematischen Teilbarkeit. Die Arbeiten haben einen ihr eigenen, charakteristischen Erkennungswert, sie folgen den Ansprüchen der konkreten Kunst.

Wenn man die Kataloge von Ingrid Hornef durchliest, ist des Öfteren von „Zufall“ die Rede. Unsere Begegnung war kein Zufall. Den Hinweis auf Ingrid Hornef, habe ich von einem ihrer Künstlerkollegen bekommen. Meine Begeisterung war spontan und echt.

Zum Begriff „Zufall“ zurückkehrend, müssen andere Bildkriterien auch bedacht werden. Der Gebrauch des Zufälligen verlangt vom Künstler ebenso kreative Fähigkeiten, wie Fantasie, assoziatives Denken und Spontanität.  Durch die Verwendung des anfangs erwähnten Würfels, ergibt sich ein ergebnisoffener Prozess. Somit leistet der „Zufall“ seinen Beitrag. Den wesentlich größeren Beitrag leistet die Künstlerin.  Die Komposition, die Farbauswahl und die Inspiration sind es, die die Arbeit erst zu einem gültigen, fertigen Werk machen. Durch ihre Handschrift wird es zu etwas Eigenem, Unverwechselbarem.