Wenn aus heutiger, retrospektiver Sicht die wesentlichen Positionen der bildenden Kunst der 50er und 60er Jahre in Österreich abgesteckt werden, dann muß man Ihr Ouvre mit Namen wie Rainer, Mikl, Staudacher, Bischoffshausen, Prachensky, Hollegha und Fruhmann an vorderster Stelle reihen. Die seismographische Dringlichkeit Ihrer im Umfeld der Zero-Bewegung zu ortenden Formulierungen, beweist Entschiedenheit sowie eigenständige künstlerische Relevanz unter sehr persönlicher Nutzung der inzwischen zwar historischen, doch um nichtsdestoweniger vitalen Möglichkeiten von Strukturmalerei und Informell.

In zahlreichen graphischen Blättern treten sensibel und mit Verve gesetzte gestische und lettristische Momente hinzu, die als logische Fortführung der Tradition der modernen Klassik innerhalb der Aufbruchstimmung der damaligen Jahre gesehen werden können. Die energetische Kraft Ihrer Werke steht Ihrer meditativen, philosophischen Grundhaltung keineswegs entgegen.

In Feld am See geboren, studierte Architektur in Graz und übersiedelte 1959 für zwölf Jahre nach Paris. Ab 1964 gab er die Zeitschrift "Bischoffshausen und die Kultura" heraus, der er in der letzten Nummer 1969 eine Absage erteilte. 1971 kehrte er nach Wien, 1972 schließlich nach Villach zurück. Als bildender Künstler formulierte Bischoffshausen in der Gruppe ZERO-Avantgarde ein Jahrzehnt lang eine Extremposition künstlerischen Agierens, Produzierens und Hinterfragens. In seinen Strukturreliefs tastete er sich an die Grenzen des Sichtbaren heran, mit seinen Strukturforschungen sah er sich als Gestalter und Berater der Gesellschaft.