Das Künstlerpaar Peter Marquant und Josefina Pino, auf Mallorca und in Wien lebend, laden den Betrachter in Ihren neu entstandenen Werken auf eine poetische, empfindsame Reise ein. Wenn, wie bei Pino und Marquant, Leben immer auch Malen ist und Malen ihr Leben, dann, ja, dann ist ihr gemeinsames, eigens für den Galerieraum konzipiertes Fries von dreißig unterschiedlich formatigen Bildern eine gleichermaßen großzügige wie risikoreiche Rundreise durch ihr Universum voller Inseln des Lichts und der Farben.
Peter Marquant, geboren 1954 in Wien, aufgewachsen in Wien, durch den Vater früh vertraut mit den Heroen der österreichischen Kunstszene. Mit sechzehn ging er an die Akademie der bildenden Künste, nach einem Probejahr wurde er zu einem der Lieblingsschüler seiner beiden abstrakten Lehrer Wolfgang Hollegha und Josef Mikl. Mitte der 1980er-Jahre verlegte Marquant seinen Hauptwohnsitz in ein abseits gelegenes Dorf auf Mallorca, verliebte sich in die mallorquinischen Farben, das türkise Meer, die weißversandenden Buchten, die schroffen Klippen, die orange Wärme, das flirrende Licht.
Josefina Pino, geboren 1960 in Felanitx auf Mallorca, Autodidaktin, die zunächst in der Töpferwerkstatt ihres Vaters mitarbeitete. Sie hing mit Künstlern herum, diskutierte Dostojewski, Tolstoi und Kerouac, verschlang Kunstbücher, entdeckte Picasso und Matisse. Begann selber zu malen. Lernte 1990 den österreichischen Künstler Peter Marquant kennen- und lieben. Malt weiter, schnipselt Zeitungsausschnitte, collagiert sie zu Bildern. Bevölkert ihre Wasserwelten mit Nixen und Nymphen, pflanzt auf Zeitungscollagen Fantasiepflanzen aus (bemaltem) Papier, lässt Faune in den Raum wuchern, verliert sich in Innenhöfen, taucht ein in die Kunstgeschichte und fördert neue Schichten und Sichten der Moderne zutage, Monets "Frühstück im Grünen" beispielsweise.
In ihren Farbwelten treffen einander Marquant und Pino, Sonnengelb, feuriges Grün, Mohnrot, Nachtschattenblau, Tiefschwarz, es sind die Grund- und Lebensfarben Mallorcas.
Peter Marquant und Josefina Pino arbeiten Ateliertür an Tür, malen sich die Seele aus dem Leib, kehren vor- und füreinander ihr Innerstes nach außen.
Undenkbar, konventionell auf eine Wand seine, eine Wand mit ihren Bildern zu behängen. Stattdessen tatsächlich Zusammen-Arbeit: Gleichzeitigkeit von Nähe und Anderssein, von Übereinstimmung und Distanz, von Rücksichtnahme und, vor allem, Freiheit. Alles ist erlaubt, Öl natürlich und Acryl, Malerei, Collage, Sand, Karton, gegenständlich, gegenstandslos, nach der Natur, aus der Fantasie, hartkantig, weich gezeichnet, schwarz-weiß, farbexplosiv. Ein Gesamtkunstwerk aus lauter Einzelwerken.